Geburtstage...

Am Freitag ist meine Gastschwester Kathy 15 geworden. Natürlich haben wir schon wieder mit einer schönen Zuckertorte gefeiert :)
Der 15. und der 50. Geburtstag sind hier ganz was besonderes. Drum ist es wohl auch mehr oder weniger üblich, dass die Eltern dem Kind zum 15. Geburtstag entweder ein riessen-grosses Fest oder sogar eine Reise schenken.
Morgen in einer Woche fliegen wir deshalb alle zusammen nach Florida! Ich hab jetzt noch eine Woche Schule und dann bis Anfang Februar Ferien. Wir werden bis Ende Januar in den USA sein. Die Schwester meiner Gastmutter wohnt in Florida, bei der können wir dann wohnen, vielleicht fahren wir auch mit einem Mietwagen noch ein bisschen rum...
Freu mich schon total und bin auch gespannt wie das so wird! Mein Blog wird dann denk ich erst mal eine Weile ruhen, hab dann hoffentlich auch mal mehr Zeit, ein paar E-Mails zu beantworten :) Tut mir leid, dass ich euch manchmal so lange warten lasse!

Adventszeit

Dass Weihnachten im Anmarsch ist, merkt man hier schon seit mindestens einem Monat! In den Geschäften gibt es schon ganz lange Weihnachtsdekoration und "Jingel Bells" läuft rauf und runter... Um ehrlich zu sein, fuehle ich mich schon manchmal ein bisschen wie im falschen Film, weil ich noch ueberhaupts gar nicht in Weihnachtstimmung gekommen bin :)
Vielen Leuten hier gefallen kitschige Sachen sehr und die Bäume empfinde ich teilweise fast schon "uebergeschmueckt". Vor lauter Schmuck sieht man dann vom Baum selbst kaum noch was, aber es ist sehr bunt und sieht eigentlich ganz lustig aus :) Das hier ist zum Beispiel der Baum und die Krippe von unseren Nachbarn (wir selbst haben bisher noch keinen Baum).

Dafür weiss ich nicht, ob die Adventszeit auch so wichtig ist. Dinge wie einen Adventskranz oder einen Adventskalender hat man hier nicht so. Ich bin mit einer anderen Austauschschülerin mal zu einem Einkaufszentrum gefahren, weil wir uns einen Schoko-Adventskalender kaufen wollten. Wir mussten die Suche aber leider erfolglos aufgeben....
Schick euch aber allen ganz liebe Grüsse aus dem weihnachtlich-warmen Costa Rica und eine schöne Adventszeit!

Fruteando Frutas

Dieses Wochenende habe ich mit meiner Ballettgruppe eine Aufführung. Die Tanzschule, in der ich bin, ist ziemlich gross. Wir sind aber die einzige Ballettgruppe und alle Gruppen führen so seperat ihren Tanz auf. Die Aufführung ist in einem der grössten Theater hier, im Theatro Melico Salazar, eines der wenigen alten Gebäude in der Stadt:Der Tanz meiner Gruppe handelt davon, dass eine Frau zum Markt kommt und wir sind alle Früchte, die sie gerne kaufen würde... Allzu viel Ballett ist es nicht, was wir tanzen, wir hüpfen auch ganz viel nur rum, aber es ist ganz lustig ;)
Das hier ist meine Gruppe: eine Ananas, eine Traube, ein Apfel, eine Zitrone, die Frau die zum Einkaufen kommt, eine Orange, unten eine Erdbeere und ich die Olive :)

Oh wie schön ist Panama!

Letzte Woche habe ich für 5 Tage mit 3 anderen Austauschschuelern eine Reise nach Panama gemacht.
Das hier sind Lara aus Hamburg, Adrian aus Bonn, Lisa aus dem Schwarzwald und ich aus Bad Wurzach ;)

Wir haben uns so einer Reisegruppe von Ticos angeschlossen, was wirklich lustig war... Eigentlich hatten wir an eine richtige Erlebnisreise gedacht, schlussendlich waren wir aber eher auf einer Einkaufsfahrt. In Panama ist eigentlich alles so richtig billig und deshalb fahren viele Ticos extra zum Einkaufen nach Panama. Einige haben mit leeren Koffern die Einkaufszentren gestuermt und auch richtig viel gekauft...

Aber wir haben auch sonst noch ein bisschen was ausser den Einkaufszentren gesehen, wie zum Beispiel den Panama Kanal. So arg viel gab es von dem jetzt zwar auch nicht zu sehen, aber das hier ist zum Beispiel eine Schleusse, wo alle Schiffe mal durch muessen.

Durch den Kanal gibt es in Panama denke ich schon einige sehr reiche Menschen. Das Stadtbild von Panama-City unterscheidet sich auch ziemlich von dem in San José. Es gibt dort eine richtige Skyline mit total vielen Hochhäusern.Ausserdem gibt es sehr viele Häuser aus der Kolonialzeit, die teilweise zerfallen, teilweise aber auch total schön sind. In diesem älteren Teil der Stadt war es sehr sauber und ruhig, das war total angenehm. Andererseits fand ich es auch schockierend, weil an dieses gepflegten Viertel auch gleich welche anschliessen, in denen sehr arme Menschen leben. Diesen Kontrast fand ich in Panama schon viel heftiger als ich ihn hier in Costa Rica empfinde...
Es schien aber alles so friedlich und fröhlich zu sein, die Menschen auf der Strasse haben gelacht, uns gegrüsst und ganz viele haben uns gewunken, als wir im Bus durch die Strassen gefahren sind.

In Panama leben auch viele Eingeborene. Ich glaube zwar nicht, dass die, die in der Stadt wohnen, noch so traditionell leben, aber es gibt doch sehr viele Frauen die diese typischen, wunderschönen Kleider tragen. Viele von ihnen verkaufen Kunsthandwerk an die Touristen, ein Foto habe ich aber keins von ihnen gemacht. Als ich eine Frau gefragt habe, ob ich eines machen könnte, meinte sie nur "un dollar". Naja, das machen wohl alle so, aber irgendwie auch traurig, wenn ich denke, dass die Frauen ihre traditionellen Kleider vielleicht nur noch tragen, um sich fuer einen Dollar fotografieren zu lassen.
Diese Schülerinnen wollten dagegen alle gern auf ein Foto. Sie tragen diese tolle Tracht als Schuluniform!

Tortuguero

Hallo ihr Lieben! An einem Wochenende war ich ganz spontan in Tortuguero und es war total spannend! Tortuguero ist ein kleines Dorf, das im noerdlichen Teil der Karibikkueste liegt und nur mit dem Boot zu erreichen ist. Das Land dort ist von Kanaelen durchzogen und es gibt nicht ein einziges Auto!
Eine Studentin, die an meiner Schule grade Praktikum macht (und zufaellig aus Ravensburg ist ;) hat mich gefragt ob ich mitkomme und so haben wir uns fuer ein Wochenende einer Touristengruppe angeschlossen und einen Ausflug nach Tortuguero gemacht...
So sehen dann die Haeuser da aus:
Die Kanaele durchziehen gaaaanz dichtes Regenwaldgebiet, in dem die verschiedensten Tierarten und vor allem auch viele Voegel leben. Krokodile gibt es glaube ich nicht allzu viele, aber wir hatten Glueck und sind zufaellig an einem vorbeigefahren...

Dieser hier nennt sich Basilisk oder auch Jesus Christ, weil er die Faehigkeit hat auf der Wasseroberflaeche zu laufen! Sitzt er aber in den Baeumen, so wie hier, sieht man ihn kaum.

Um das alles zu sehen sind wir immer mit der Reisegruppe in so einem Boot herumgefahren. Das Wasser in den Kanaelen ist spiegelglatt. Es war ueberall sehr ruhig und ich hab glaub noch nie so viel gruen auf einmal gesehen!

Tortuguero ist auch bekannt und beliebt wegen den Wasserschildkroeten, die man hier nachts am Strand sehen kann. Da die letzten jedoch im Oktober kommen, um ihre Eier abzulegen, hatte ich schon wieder nicht das Glueck eine zu sehen. Dafuer (und das war wirklich so was von suess!!) habe ich ein mini kleines Schildkroetchen gesehen, das am Strand geschluepft ist und dann in einem Hoellentempo ins Meer gerannt ist!
Die war wirklich so niedlich, das ich sie am liebsten geknuddelt haette :) hab ich dann aber doch lieber gelassen... Ich bewundere sie aber total, denn sie merkt sich den Strand wo sie geschluepft ist, um dann selbst mal zum Eier ablegen zurueck zu kommen. Und das kann nicht einfach sein, bei der Geschwindigkeit, die dieses kleine Wesen an den Tag legte!

Colegio Superior de Senoritas

Gestern habe ich meine Gastcousine in ihre Schule begleitet, um mal zu sehen, wie es woanders so ist. Diese Schule ist ziemlich bekannt, weil sie eine der aeltesten des Landes ist (so 120 Jahre). Das Gebaeude ist total schoen, es gibt hier nur wenige alte Gebaeude. Das hier ist so der Innenhof:Es ist eine staatliche Schule und an denen geht es denk ich schon etwas anders zu als auf den privaten. 3 Schulstunden war gar kein Lehrer da, und Vertretung oder so gibt es auch nicht. Wir sind ziemlich viel rumgesessen und haben geredet. Ich wurde total ausgefragt, alle waren total offen und interessiert. Sie wussten nicht viel von Deutschland (naja, Tokio Hotel war schon bekannt :) und wollten wissen, wie es da so ist und deutsche Woerter lernen. Ich bin eh ziemlich aufgefallen an der Schule, dort gibt es wohl kaum Austauschschueler und ich gehoere hier auch eher "zu den grossen". Die meisten Maedchen (achja, genau, das ist eine Maedchenschule) sind kleiner als ich, ein ganz neues Gefuehl ;)

Die Schule liegt total im Zentrum der Stadt und vom 3. Stock aus kann man ueber die Daecher der Stadt sehen, total schoen...

Oktoberfest

Also meiner Schule macht es denk ich schon Spass, die ein oder anderen deutschen Braeuche hier zu feiern. Es gab nicht nur zum 3. Oktober deutsches Essen in der Schule fuer alle, sondern jetzt haben sie auch noch ein richtig bayrisches Oktoberfest organisiert! (naja, ob es richtig bayrisch war, kann ich jetzt nicht so beurteilen, weil ich in Deutschland noch nie war ;)

Nur war es auf keiner Wiesen, sondern in einer Halle und es sind sogar richtig viele Leute gekommen, davor wurde aber auch Werbung in Zeitungen und im Fernsehn gemacht...

Ich wurde dann auch sehr an Deutschland erinnert, weil es eine richtige Blasmusikkapelle gab und eine Riesen-Brezel gebacken wurde:

Das hier sind alles Leute und Freunde aus meiner Stufe. Das tolle an den Festen ist, dass die Leute total tanzbegeistert sind und so der Grossteil des Abends auf der Tanzflaeche verbracht wird... (aber erst, als die Blasmusikkapelle wieder abzog ;)

da wo die Bananen wachsen...

Ich zeige euch heute noch ein paar spannende Bilder. Als wir zur Karibikkueste gefahren sind, habe ich naemlich einiges ueber die Landwirtschaft gelernt, weil in der Hitze an der Karibik alles ziemlich gut waechst.

Zum Beispiel kommen da unsere Bananen her:

Die Bananen sind immer in blaue Tueten eingepackt, um sie vor Insekten zu schuetzen. Die Felder scheinen unendlich gross zu sein und da tausende Bananen zu ernten ist sicher kein Spass...

Solche Anhaenger sieht man dort auch viele:

Was auch interessant ist, sind die Ananasplantagen. Aus jedem einzelnen Bueschel waechst dann mal eine Ananas, das ist aber alles eine ziemlich stachelige Angelegenheit :

Das hier ist im Hafen von Limon, der groesste Exporthafen fuer Gueter nach Europa. Hier ist gerade ein deutsches Frachtschiff, das einen Chiquita-Container auflaed und dann warscheinlich nach Hamburg aufbricht...

Schon toll, das alles so zu sehen und sich vorzustellen, dass diese Bananen hier in ein paar Tagen bei euch im Supermarkt liegen ;) da denk ich dann wieder 'die Welt ist doch klein'...

Puerto Viejo

So.. jetzt schreib ich endlich mal wieder; ich hatte gerade eine Woche "Herbst"ferien (weil an meiner Schule die Ferien aehnlich wie in Deutschland sind), obwohl es eigentlich keinen richtigen Herbst gibt. Momentan ist der heftigste Teil der Regenzeit und manchmal regnet und gewittert es so heftig, dass in der Schule alle losschreien weil der Donner so hoellisch laut ist! Aber im November soll es schon wieder weniger werden bis dann im Dezember der Sommer anfaengt...

In den Ferien konnte ich mit der Familien einer Freundin mit zur Karibikkueste fahren, wo es zum Glueck nicht so viel geregnet hat (das kommt hier auch auf die Hoehe an). Wir waren in einem kleinen Dorf, das Puerto Viejo heisst. Da haben wir in einer Ferienwohnung gleich am Strand gewohnt. Auf dem Bild sieht man es ein bisschen, gleich hinter den Palmen ist schon das Wasser.
Das schoenste war, dass wir auf dem Balkon zwei ganz tolle Haengematten hatten (hier sitzt gerade Juliane), die man an der Karibik eigentlich bei allen Haeusern findet. Das war wirklich toll da so zu liegen, das Meer zu hoeren und zu traeumen... :)

Ich glaube, die Karibikkueste unterscheidet sich schon ziemlich von anderen Teilen des Landes. Alles kam mir etwas friedlicher vor als hier in der Stadt, aber das taeuscht vielleicht auch. Die Haeuser waren auch anders, so sieht zum Beispiel ein typisches aus:
Sie sind immer ganz bunt, ich habe glaub nicht ein einziges weisses gesehen! Fast alle stehen auf Stelzen wegen dem vielen Regen. Frueher hatten wohl auch fast alle ein Dach aus Palmblaettern, dass hab ich aber nur wenige gesehen. Und was auch jeder hat ist ein Fernseher ;)

Der Strand war wirklich toll, so einen schoenen hab ich glaub noch nie gesehen! Die Palmen wachsen bis ans Wasser und das Wasser ist ganz klar und viel zu warm :D
Da konnte ich gar nicht aufhoeren Fotos zu machen und konnte mich jetzt kaum entscheiden, welches ich bloggen koennte...

Geburtstagsfest

Meinen Geburtstag hab ich mit meiner Gastfamilie bei unseren Nachbarn (den Schwestern meiner Oma) gefeiert. Die haben fuer uns alle ein ganz tolles Mittagessen gekocht; Reisauflauf mit Spargel und Salat, extra ganz vegetarisch und gaaanz lecker :)
Dann hab ich noch einen zuckersuessen Kuchen mit genau 17 Kerzen bekommen und ein tolles Geburtstagsstaendchen.Dann haben wir auch noch Eis gegessen, das ich gleich noch fotografieren musste, so gruen wie das war :) hat aber ganz gut geschmeckt, sieht nur ein bisschen kuenstlich aus...

Und hier noch ein Foto von der Geburtstagsgesellschaft, von links sind das meine Schwester Kristhel, Valerie, Gastmama Maureen und Gastpapa Victor, Tia Flor, die Schwester von der Oma, mit ihrem Sohn Randall (der Papa von Valerie) und ganz rechts meine Gastoma Miriam.

Praktikum

Uebers Wochenende hatte ich von der Schule aus so ein oekologisches Praktikum. Dazu sind wir an den Strand nach Matapalo gefahren, um mit Schildkroeten zu arbeiten. Es gibt dort wie so eine Organisation, wo Freiwillige aus aller Welt mitarbeiten, um die Wasserschildkroeten (so 1-Meter grosse!) zu schuetzen. Hier, gleich 100 m vom Strand, haben wir gewohnt:

Das Problem mit den Schildkroeten ist, dass sie nachts an den Strand kommen, um ihre Eier abzulegen. Am Strand gibt es aber total viele Wilderer, die die Eier klauen und dann verkaufen, weil sie angeblich gut schmecken. Deshalb gibt es jetzt schon viel weniger Schildkroeten, jede Nacht kommen etwa 2 an den Strand.
Die Freiwilligen organisieren sich deshalb und gehen nachts immer den Strand ab, um die Loecher mit den Eiern zu finden bevor die Wilderer das tun. Alle drei Stunden ist eine neue Gruppe losgezogen, um auf der 12 km langen Route Eier zu finden. Das war schon ziemlich anstrengend und auch etwas deprimierend, da wir in meiner Gruppe nur 2 Loecher gefunden haben, aus denen die Eier jedoch schon gestohlen waren....
Wenn man jedoch Eier findet, bringt man die zu solchen Nestern, auch am Strand, wo die kleinen Schildkroeten bewacht schluepfen koennen.

Tagsueber haben wir diese Nester vorbereitet, dazu mussten wir Loecher graben...

... einen Graben bauen und Sandsaecke fuellen, damit das Wasser bei Flut nicht die Nester zerstoert.Das hat echt Spass gemacht, nur schade, dass ich nicht eine Schildkroete gesehen habe ;)

Unabhaengigkeitstag

Am Montag, 15.9. wird hier der Tag der Unabhaengigkeit von Spanien gefeiert. Das ist so ziemlich der groesste Feiertag im Jahr und schon die ganze Woche bereitet sich das Land darauf vor. Die Strassen schmuecken sich in den Nationalfarben und an jeder Strassenecke werden Flaggen in allen Groessen verkauft.
In der Schule hatten wir einen Tag, wo in der Pause jede Klasse eine typisch costaricanische Speise verkaufte. Das hat ziemlich Spass gemacht und es war super fuer mich, mal alles durch zu probieren :) Zu meinen Favouriten gehoert auf jeden Fall Kaese-Tortilla, Milchreis und frischer Obstsalat, mmmh...
Meine Klasse hat so eine Suessspeise verkauft, die mich ein bisschen an Kaesekuchen erinnert . Ist aber aus Mais und Rosinen. Hier ein Bild von zwei Mitschuelerinnen an unserem Stand:
An diesem Tag durften auch alle in traditioneller Kleidung in die Schule kommen. Die wird hier immer so an Festtagen getragen, sonst aber eigentlich nicht. Von den aelteren Schuelern hatten das in der Schule auch kaum welche an, aber von den Kleineren schon und es sieht wirklich zu suess aus!

Gallo Pinto

Gallo Pinto ist der Name des Nationalgerichts von Costa Rica. Es besteht aus Reis und Bohnen. Schon ziemlich merkwuerdig, wenn man so einen Teller vor sich hat, weil der Reis so weiss ist und die Bohnen immer ganz schwarz...
Ich hab mich aber schon daran gewoehnt. Das ist auch gut so, denn das wird hier zu jeder Mahlzeit gegessen! Wir fruehstuecken es nur am Wochenende, viele aber wohl auch taeglich. Und zum Mittagessen gibt es das immer. Hoert sich etwas einseitig an, aber es wird immer mit Fisch, Fleisch, Gemuese oder Ruehrei ergaenzt und schmeckt wirklich lecker!

Meine Strasse ohne Namen

So.. hier ist einmal ein Bild von der Strasse, in der ich wohne. Unser Haus ist auf der rechten Seite das orage-braune mit dem gruenen Sockel. Ich glaube, ich wohne in einer ziemlich ungewoehnlichen Strasse. Es ist eine kleine Einbahnstrasse nur mit Wohnhaeusern und total ruhig, weil sie innerhalb eines Blocks ist. Deshalb hat sie auch keinen Namen :)
An der Stelle, wo ich das Foto gemacht habe, geht aber der grosse Trubel los, denn dort fahren unzaehlige Autos und Busse. Man ist dann gleich mitten im Zentrum der Stadt. Eigentlich gibt es im Zentrum kaum Wohnhaeuser, nur Geschaefte und Firmen und so. Gefaellt mir aber gut, so zentral zu wohnen, ich glaube das ist ganz praktisch...

Schuluniform

Hihi... hier schick ich euch mal ein Bild von mir in Schuluniform =) Bis zur 10. Klasse tragen das alle so und mir gefaellt das eigentlich auch ganz gut. Wenn man in der 11. ist, bekommt dann die ganze Stufe ein farbiges T-Shirt. Die Farbe ist jedes Jahr anders, weil sie von den Schuelern gewaehlt wird. Dazu gibt es jetzt bei uns schon grosse Diskussionen und ich bin gespannt, was ich dann naechstes Jahr trage!

Schwimmbad

In der Schule gibt es ein ganz schoenes Schwimmbad. Das wird teilweise im Sportunterricht genutzt, wir spielen aber zur Zeit Badminton...
Dafuer kann ich samstags dorthin gehen, da hat das Schwimmbad auch immer fuer Schueler geoeffnet.
Auf dem Foto sieht man ganz rechts auch noch das "Soda", das ist die Cafeteria der Schule, wo es immer Mittagessen gibt.

Olympische Spiele

Heute morgen ist in der Schule ploetzlich die Klasse neben uns aus dem Klassezimmer gestuermt, wir etwas spaeter hinterher. Alle sind zu so einem kleinen Buero gerannt, wo es ein Radio gibt, um einen Bericht zu hoeren, weil ein Costaricaner in Peking seinen 400m Lauf hatte. Ich glaube es sind knapp 10 Costaricaner bei den Spielen, ich weiss aber nicht, wie erfolgreich sie sind. Im Fernseher wird hier eigentlich kaum was von Olympia uebertragen, aber ein bisschen was bekomme ich schon mit, hauptsaechlich aus der Zeitung.
Ausserdem haben wir diese Woche in der Schule eine Aktion wegen der Olympiade. Jede Klasse steht fuer ein Land und an allen Klassenzimmern haengen Plakate ueber das Land, Fahnen und Informationen ueber die Sportler. Ausserdem hatten wir heute in der Sportstunde ein kleines Fussballtunier mit den drei Klassen meiner Stufe. Meine Klasse ist China, und nachdem wir Deutschland mit 3:2 besiegt hatten, haben wir auch noch gegen Suedafrika im 11-Meterschiessen gewonnen! Da waren natuerlich alle bester Laune!

Dia de la Mama

Wir haben gerade ein langes Wochenende, weil gestern (Freitag) Muttertag war. Das ist hier ein offizieller Feiertag und es wird auch ganz schoen viel Trubel darum gemacht! Wir sind morgens gleich in ein Cafe zum Fruehstuecken gegangen und haben anschliessend noch Besuche bei der Verwandtschaft gemacht. Ausserdem waren wir im Supermarkt, der komischerweise auch an Feiertagen geoeffnet hat und da mit ganz besonderen Angeboten lockt! Ueberall war voll viel los, weil die Familien alle was zusammen unternommen haben.
Das Familienleben ist hier sehr wichtig. Gerade am Wochenende machen wir schon immer alle zusammen was, das heisst wir gehen oft Eisessen oder ins Kino.
Fuer meine Gastmama habe ich dann noch einen Kuchen gebacken, der jedoch sehr 'anders' wurde, weil ich anstatt Backpulver irgendwie Trockenhefe gekauft hatte =)

Ananas

Heute schicke ich -wie versprochen- eine Ananas mit tausend lieben Gruessen an meine Mami!

Autofahren

Wenn man im Auto unterwegs ist, ist das immer ziemlich abendteuerlich. Da vermutlich nie jemand damit gerechnet haette, dass es hier mal so viele Autos geben wird, sind die meisten Strassen sehr schmal und dementsprechend vollgestopft. Bis auf einige groessere Strassen sind alles Einbahnstrassen, weshalb man immer wieder ziemliche Umwege fahren muss, um an sein Ziel zu kommen... Die Orientierung ist sonst aber nicht so schwer, weil die ganze Stadt mit quadratischen Haeuserblocks aufgebaut ist.
Die Ticos (so nennen sich die Costaricaner) fahren ziemlich wild und es ist als Fahrer gar nicht so einfach, sich hier im Strassenverkehr zu behaupten. Aber sie benuetzen sehr sehr gerne ihre Hupen und meist fahren wir auch mit offenem Fenster, um beim Abbiegen den Blinker mit einem Handzeichen zu verstaerken =)
Ich hab mich schon ab und zu gefragt, ob es hier noch keine Feistaubprobleme oder so gibt. Bei dem Verkehr wuerde mich das nicht wundern und viele Busse stossen auch richtige schwarze Wolken aus. Hier sieht man das ein bisschen.


Aber gegen das Feinstaub-Problem wird hier auch schon etwas unternommen: Einen Tag in der Woche muss das Auto in der Garage bleiben. Da darf man dann nicht in der Innenstadt fahren. Welcher Tag das ist kommt darauf an, mit welcher Zahl die Autonummer beginnt. Da wir eine 1 haben, duerfen wir montags von 6-19 Uhr nicht fahren. Aber das ist nicht so schlimm, weil es hier eh tausende Busse gibt....

Schule

So.. hier hat jetzt gerade das zweite Schulhalbjahr angefangen und ich habe schon die erste Woche hinter mir. Ich bin in Klasse 10b, aber in vielen Faechern sind die 3 Klassen meiner Stufe sowieso durcheinander gemischt. Man kann hier waehlen, ob man nur den costaricanischen Abschluss nach Klasse 11 macht oder auch noch das Abi nach der 12. Klasse. Je nach dem hat man dann mehr Faecher auf spanisch oder auf deutsch. Das Niveau ist auch recht hoch, da die Schueler ja quasi G8 machen. In manchen Faechern haben wir sogar die Schulbuecher aus Baden-Wuerttemberg =)
Die meisten Schueler sprechen total gut deutsch, was mir den Einstieg auf jeden Fall erleichtert. Ich muss nur aufpassen, dass ich nicht zu viel deutsch spreche, sondern auch schoen spanisch lerne =) Die Klassen sind relativ klein, so etwa 20 Schueler pro Klasse.
Morgens muss ich leider schon um 5.30 Uhr aufstehen, um rechtzeitig um 7. 30 Uhr zur Schule zu kommen. Es gibt aber ziemlich viele Pausen, die immer 10 oder 20 min dauern und 50 min Mittagspause... von dem her ist es nicht wirklich anstrengend und um 14.10 Uhr ist die Schule auch schon wieder aus.

Manuel Antonio

Mein erster Schultag heute war schon richtig gut, aber jetzt erzaehl ich euch erst mal schnell von meinem Wochenende.

Die Fahrt zum Strand dauerte etwa 3 Stunden und war richtig abwechslungsreich. Erst ging es aus dem Valle Central heraus ueber ganz viele dicht bewachsene Berge. Das sah dann ungefaehr so aus.Am Meer angelangt fuehrte unser Weg durch etliche Palmoelplantagen nach Quepos, einem kleinen Ort nahe den schoenen Straenden von Manuel Antonio. Manuel Antonio ist einer von den geschuetzten Naturparks, von denen in Costa Rica ziemlich viele gibt. Man kann dort viele Tiere sehen, wie zum Beispiel dieses freche Aeffchen.

Eigentlich leben die Tiere dort wild, da sie aber ziemlich an Menschen gewoehnt sind, sind sie gar nicht scheu.

Der Strand war gleich so mit dem Regenwald verbunden und alles sah sehr gruen und frisch aus. Es war zwar einiges waermer als in San Jose, aber im Schatten trotzdem ganz angenehm. Der Pazifik war jedoch keine Erfrischung, eher Badewannenwasser-warm....

An manchen Straenden gibt es auch ganz tolle Wellen, die bei Surfern natuerlich sehr beliebt sind, zum Baden aber eher gefaehrlich.

Zu guter Letzt noch das versprochene Familienfoto (Kathy, Victor, Kristhel, Maureen, Kevin und ich).

Meine Gastfamilie

Meine Gastfamilie ist total nett und ich fuehle mich voll wohl hier. Ich kann sie euch ja mal schnell vorstellen.
Also.. meine Gasteltern heissen Victor und Maureen. Maureen ist die Chefin eines Kindergartens und Victor arbeitet an der Humboldt Schule in der Verwaltung. Das ist die deutsch-costaricanische Schule, an die ich auch gehen werde. Momentan unternehme ich recht viel mit Victor, weil alle anderen schon wieder in der Schule bzw. dem Kindergarten sind und die Humboldtschule erst naechste Woche beginnt.

Meine drei Geschwister heissen Kristhel (11), Kathy (14) und Kevin (19). Die beiden Maedchen sind auf der Kamuk Schule, wo ich diese Woche schon einen Tag mitgegangen bin. Sie sprechen beide ziemlich gut englisch und Kevin sogar deutsch. Er hat an der Humboldt Schule das Abi gemacht und arbeitet jetzt. Er hat vor im Oktober nach Hamburg studieren zu gehen.

Dann ist da noch der Hund Bonnie, der eigentlich voll lieb ist, aber wenn jemand kommt, dann faengt er an richtig schrill zu bellen =)
Das auf dem Bild ist Kristhel mit Bonnie und Valerie, so ein kleines Maedchen, das irgendwie mit meiner Gastfamilie verwandt ist und auch hin und wieder hier ist.


Dann wohnen hier im Haus noch Oma Miriam und Opa Manuel. Das Haus der Nachbarn endet in den selben Hinterhof wie unser Haus. Die Nachbarn sind die beiden Schwestern von Oma Miriam und eigentlich laufen alle immer zwischen den beiden Haeusern hin und her.

Am Montag ist hier ein Feiertag. Deshalb fahren wir Samstag bis Montag an den Strand (also alle ausser den Omas und dem Opa) an die Pazifikkueste. Ich freu mich schon richtig auf den Kurzurlaub und werde auch mal ein Familienfoto schiessen, das ich dann noch zu diesem Eintrag nachreiche.

Hablar espanol

Waehrend den ersten zwei bis drei Tagen waren meine Fremdsprachenkenntnisse ein grosses Durcheinander. Ich hab total oft irgendwas franzoesisches gesprochen, sagte immer "oui" und "ca va".
Das hat sich aber zum Glueck schnell wieder gelegt und mitlerweile verstehe ich auch schon etwas mehr als vor einer Woche. Schwieriger ist eher das Sprechen. Mir fehlen immer sehr viele Worte, andauernd brauche ich das Woerterbuch. Die Aussprache ist hier auch etwas anders als die, die ich in meinem Spanischbuch kennengelernt habe, aber daran werde ich mich gewoehnen....
Auch wenn ich nicht allzuviel verstehe, ist es ganz lustig, den Leuten zuzuhoeren. Meistens reden sie sehr laut, betont und authentisch. Es ist auch spannend, die Mimik und Gestik zu beobachten, die sich schon manchmal von der mir bekannten unterscheidet. Wenn sie zum Beispiel sagen "komm", dann machen sie mit der Hand eine Bewegung, die mir eher sagen wuerde "geh". Als ich den Imperativ "komm" am Anfang noch nicht verstanden habe und nur das Handzeichen gesehen habe, bin ich schon mal in die falsche Richtung gegangen =)

Tolles Obst

Es gibt hier so ganz kleine Laeden, die meistens ziemlich vollgestopft sind. Sie heissen Pulperias. Hier ist zum Beispiel eine mit Obst und Gemuese.

Es gibt aber auch andere, die eher wie ein Kiosk sind, mit Zeitungen, Tabak, Suessigkeiten und so. Meine Gastfamilie kauft aber glaub lieber im Supermarkt ein. Der ist so gross, dort gibt es nicht nur Lebensmittel, sondern auch Kleidung, elektrische Geraete, Einrichtungssachen...

Das Obst schmeckt so richtig lecker. Es ist ganz frisch. Ich habe gerade Wassermelone gegessen, die mir mindestens drei mal roter und fuenf mal suesser wie in Deutschland vorkam!
Ausserdem gibt es ganz viele Bananen, Costa Rica ist ja auch fuer Bananen- und Kaffeeexport bekannt. Aber man muss aufpassen, dass man nicht ausversehen eine Kochbanane erwischt (sie sind etwas groesser als gewoehnliche Bananen). Roh sind die Kochbananen glaub nicht so lecker, aber zum Mittagessen gibt es oft welche -gebraten natuerlich. Das schmeckt dann schon gut.

Das Haus

Das Haus, in dem ich wohne, liegt in einer kleinen Seitenstrasse. Von vorne sieht man ausser dem Eingang eigentlich kaum was. Das Haus ist etwas wie ein langer Gang mit Zimmern links und rechts. Ich habe ein eigenes Zimmer, das ich echt gut finde. Am Ende des Gangs ist dann die Kueche und das Esszimmer und danach so eine Art Hinterhof, in dem die Waesche ist. Weil es nicht so viel Platz gibt, hat es einen Waeschestaender, den man mit einem Seil an die Decke ziehen kann. Echt lustig und super praktisch! Da haengen jetzt grad meine Sachen rum =)

Auf den Strassen San Joses

Damit ihr euch ein bisschen vorstellen koennt, wie es hier auf den Strassen so aussieht, habe ich mal ein Bild gemacht. Natuerlich gibt es schoenere und nicht so schoene Strassen und einige sind auch schmutzig. Aber das bunte Treiben zu sehen ist wirklich lustig. Auf den Hauptstrassen es ist immer sehr voll und laut, die Autofahrer hupen was sie koennen und als Fussgaenger sollte man sich besser in Acht vor ihnen nehmen =) Es macht so Spass, sich in der Stadt umzusehen, und es wird garantiert nicht langweilig!Das orangene Haus ist im Hintergrund ist der Mercado Central, ein ueberdachter Markt, in dem es so ziemlich alles gibt - Lebensmittel, Kleidung, Haengematten, kleine Restaurants.... Es ist alles ziemlich eng und die Staende sind komplett vollbehaengt. Die Verkaeufer freuen sich wenn man ihre Sachen anschaut und sind sehr freundlich.

Das sind meine juengst Gastschwester Kristhel und ich auf dem Plaza de la Cultura, im Hintergrund sieht man das Nationaltheater.

Hier sieht man noch ganz gut, wie die ganze Stadt von Bergen umgeben ist. Den Himmel habe ich bis jetzt noch nicht anders gesehen, es haengen immer dicke Wolken daran, trotzdem ist es oft blendend hell. Der Regen kommt recht unterschiedlich, eher gegen nachmittag oder abend. Gestern hat es eher nur getroepfelt, heute hat es dagegen richtig geschuettet....